Obwohl ich therapeutische Yogalehrerin bin, muss ich zugeben, dass ich im Bereich Meditation eine absolute Null bin. Ich kann sie wunderbar anleiten und habe von meinen Schülern schon oft Komplimente dafür erhalten. Doch wenn es darum geht, die Turbulenzen meines eigenen Innenlebens zu besänftigen, bin ich absolut schlecht darin. Das Ziel der Meditation sollte eigentlich sein, das unaufhörliche Denken für eine bestimmte Zeit auszuschalten und sich auf das Nichts zu konzentrieren. Doch entweder kann ich persönlich den Tiefen meines Gedankenstrudels nicht entkommen oder ich schlafe ein. Obwohl mein indischer Yogalehrer aus Rishikesh (der Geburtsstätte des Yoga – mehr über die Stadt erfährst du in meinem aktuellen Roman "Internationale Angelegenheiten") mir einst wohlwollend gesagt hat: "Wenn dein Körper dabei einschläft, dann nur, weil er die Ruhe braucht", fühle ich mich jedes Mal, als ob ich versagt hätte.
Lösungsansatz für gleichgesinnte ADHS-Leute
Wenn ich merke, dass ich während einer eigentlich gedankenfreien Meditationssequenz nicht zur Ruhe komme, greife ich zu einem Stift und einem Notizblock. Den Frust über den vermeintlichen Fehlschlag muss ich zuerst kurz verdauen, bevor ich mich im Schneidersitz auf ein leicht gepolstertes Kissen setze und mich der Meditation erneut hingebe. Wenn sich nun ein Gedanke aufdrängt, der anscheinend so wichtig ist, dass ich ihn während meiner Sequenz unbedingt denken muss, greife ich mit geschlossenen Augen zum Stift, notiere mir ein Stichwort und lasse den störenden Gedanken wieder los. In dem Bewusstsein, dass ich mich später damit befassen werde. Mit dieser Methode habe ich es bereits einige Male geschafft, für ungefähr zehn Sekunden Ruhe von mir selbst zu haben. Zudem habe ich danach eine Liste mit all den To-Dos, die mir während der Meditation eingefallen sind und die ich noch erledigen muss
Viel Erfolg Dir!
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