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Ein Abend im "Literaturclub" von SRF – Ein Blick hinter die Kulissen

Am letzten Dienstag hatte ich das Vergnügen, eine Aufnahme des "Literaturclubs" von SRF live zu besuchen. Der Event fand im Papiersaal statt, welches sich beim Sihlcity in Zürich befindet. Gedreht wurde die Aufnahme "Neinsagen mit Bartleby".



Die Türöffnung war für 19 Uhr angesetzt, doch als ich um 19:15 Uhr eintraf, waren alle Plätze bereits belegt – jeder Stuhl war mit einem eigens ausgedruckten Namensschild versehen. Kein Problem, dachte ich mir, und fand schnell einen gemütlichen Platz in der hintersten Reihe. Zwar hatte ich von dort aus keinen direkten Blick auf die vier Teilnehmer (Jennifer Khakshouri, Adriana Altaras, Philipp Tingler und Felicitas Ambauen) der Diskussionsrunde, aber das störte mich nicht. Ich war auf einer bequemen Couch-Landschaft untergebracht und hatte einen Bildschirm vor mir, auf dem ich die Live-Übertragung verfolgen konnte.


Ein überraschender Moment war die Begegnung mit einer Frau, die ich bereits bei zwei Events zu Beginn des Jahres getroffen hatte: einer Führung im Science Pavilion und beim Open Space Dance im Opernhaus. Es war interessant, die Verbindung zu dieser Person auf einer so unvorhergesehenen Weise zu erneuern.


An der Bar gönnte ich mir einen Apfelsaft, um dem Alkohol-Zwang, der oft auf solchen Events herrscht, zu entkommen. Die Frische tat gut und half mir, den Moment zu geniessen. Um 19:45 Uhr begann die Sprechprobe für die Kameras. Das war für mich der wertvollste Teil des Abends. In diesem Moment konnten die Gäste ihr wahres, ungeschöntes Ich zeigen – die Kamera war noch nicht drauf, und alle waren entspannter. Besonders sympathisch fand ich die Psychologin Felizitas Ambauen, die als Sendungsgast mit Charme und Authentizität überzeugte. Philipp Tingler, der ebenfalls an der Runde teilnahm, war deutlich bestimmter in seiner Haltung. Er überraschte mich mit seiner forschen Art, die von einer starken Selbstbestimmtheit zeugte. Zuerst dachte ich, dass ich Angst vor seiner Kritik an meinem Buch hätte – aber dann merkte ich, dass mir seine Meinung eigentlich egal sein konnte, da wir generell nicht auf der selben Wellenlänge zu surfen schienen. Und trotzdem überzeugte mich als einziges die Buchempfehlung von Philipp Tingler: „Bartleby der Schreiber“ von Herman Melville. Es war das einzige Buch, das mich so neugierig machte, dass ich es direkt nach dem Event kaufte und schon mal noch einen Blogeintrag darüber verfassen werde.


Die eigentlichen Aufnahmen begannen um 20 Uhr, und ich war sofort gefesselt von den Büchern, die die Teilnehmer vorstellten. Das hochstehende Vokabular weckten nicht nur mein Interesse, sondern auch die Art und Weise, wie die Diskussionen geführt wurden. Es war faszinierend zu sehen, wie intelligente Köpfe ihre Meinungen mit starken Argumenten untermauerten.

Der Event war übrigens kostenlos – eine grossartige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Und da der Bahnhof direkt in der Nähe des Papiersaals liegt, konnte ich um 21:25 Uhr schnell den Heimweg antreten.


Fazit: Ich kann einen Besuch der "Literaturclub"-Aufnahmen jedem nur wärmstens empfehlen. Es war ein unvergesslicher Abend, der mir nicht nur neue Perspektiven auf Literatur eröffnete, sondern auch spannende Begegnungen und Eindrücke hinter den Kulissen ermöglichte.


SRF Kultur Literaturclub
SRF Kultur Literaturclub

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